Auf der histotischen Darstellung ist Hrabanus Maurus zu sehen, wie er sein Erstlingswerk "De laudibus sancta crucis", in Fulda um 831/840, dem Erzbischof Otgar von Mainz überreicht. Alkuin (2. v. l.) empfiehlt seinen Schüler Hrabanus Maurus dem Erzbischof.
Ein Zeitgenosse Alkuins und auch des Heiligen Bonifatius war Hrabanus Maurus. Er hat den Zimmermann bereits im 8. Jahrhundert in einem Text über die Holzhandwerker den Christen gleichgestellt. Daran ist zu erkennen, wie wichtig die Holzhandwerker waren und heute noch sind.
"780 bis 856 war Hrabanus Abt des Klosters Fulda und der fünfte Nachfolger von „unserem Prominenten“ Bonifatius auf dem Mainzer Erzbischofsstuhl. Als Gelehrter, Abt und Erzbischof war er eine bedeutende Persönlichkeit in der als Karolingische Renaissance bezeichneten Umbruchzeit im 9. Jahrhundert. Maurus hatte Kontakte zu Kaiser Lothar I. und dessen Gattin Irmingard von Tours und war ein Freund von Alkuin, dem Baumeister und Berater Karls des Großen." (Quelle Wikipedia)
Hrabanus wurde um 780 als Sohn adeliger Eltern in Mainz geboren. Als Achtjähriger besuchte er die Schule, in der religiöse und wissenschaftliche Erziehung auf dem Stundenplan im damaligen Benediktinerkloster in Fulda standen. Das Kloster war noch in seinen Anfängen, erst Maurus hatte dem Kloster unter seiner eigenen Leitung zu späterem Ruhm verholfen. Nach seiner Ausbildung konnte er früh am Hof Karls des Großen als Gelehrter glänzen. Dann wurde er von Alkuin gefördert. Der war Leiter der kaiserlichen Hofschule in Aachen und nannte ihn „Maurus“.
Hrabanus Maurus hatte die Arbeit der Zimmerer genau beobachtet und auch in Zeichnungen dokumentiert. Die Werkzeuge und die Arbeitsschritte übertrug er in christliche Gleichnisse. Der Holzhandwerker kam durch diese besondere Aufmerksamkeit zu seinem guten Ruf. Den hat er über Jahrhunderte hinweg verteidigt. Maurus hatte ganz genau hingesehen und vielleicht auch seiner Reputation geschuldet, entwickelte sich die angesehene Zimmererzunft.
Den gesamten Text von Hrabanus Maurus „Über die Zimmerleute/Holzhandwerker“, hat Bernhard Langer sinngemäß aus dem Lateinischen übertragen, hier sind einige wenige Zitate: „Holzhandwerker wird im Allgemeinen der Bearbeiter des Holzes genannt: der Wagenbauer ist davon ein besonderer Name. Er macht Wagen, vergleichbar mit dem Schiffsbauer, weil dieser Schöpfer und Hersteller großer Schiffe ist. Ein Dachdecker wird genannt, wer aus vielen Brettern ein Dach zusammenfügt, derselbe ist auch ein Holzhandwerker, weil er das Dach mit Holz überzieht. Also können auch die Zimmerleute, Tischler, Wagenbauer und Dachdecker verstanden werden, wie die heiligen Lehrer und Verkünder des Evangeliums, die das geistige Haus Gottes durch ihre Werke und gute Beispiele vorbereiten, wenn sie entweder das Haus Gotteshaus der Schar der neuen Gläubigen errichten, oder wenn sie jene, welche die Ketzer und Ungläubigen durch den Irrtum verderben, durch immerwährenden Tadel und Zurechtweisung zum Hause Gottes zurückführen. Und so liest man auch im Buche Exodus über die Wagenbauer und werden im Buch der Könige die Holzhandwerker und Maurer beschrieben, die das Haus Gottes wiederherstellen. Von da an wird der Baustoff, aus dem irgendetwas hergestellt wurde, immer als Holz benannt. Denn es war sowohl das Material für eine Haustür wie für ein Standbild. Für alle Dinge nämlich ist immer der Grundstoff maßgeblich, weshalb wir auch den Stoff den Anfang der Dinge nennen. Wenn wir dort jenes, was gemacht worden ist, sehen, bezeichnen wir den Grundstoff auch als dessen Mutter. Denn die Materie kann gleichnishaft verstanden werden wie ein menschliches Geschöpf und wo der höchste Schöpfer durch seine Werkmeister, dies sind die heiligen Lehrer, den vielfältigen Schmuck der Kirche bereitet, so baut er auch die geeigneten Geräte zu diesem Dienste.“